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Die letzte Un-Ruhe. Stille Bestattungen.

Bild: #2386407 von Kica Henk– stock.adobe.com

Reederei gesteht Panne:
„... die Urnen sind aus Versehen ins Meer gefallen …“

Das sind die Schlagzeilen der jüngsten Panne bei einer anonymen (See-)Bestattung. Immerhin so geschehen nicht in Deutschland und auch nicht einer deutschen Reederei, sondern in den Niederlanden.

Medienwirksame „Pannen“ schlagen besonders in der Bestattungsbranche unangenehm zu Buche und wirken nachhaltig negativ auf den Ruf dieser so sensiblen Branche. Auch grenzübergreifend. Denn dass diese aktuelle Panne eben nicht einer deutschen Reederei passiert ist, tritt bei den Berichterstattungen leider in den Hintergrund. Übrig bleibt das Bild einer angeschwemmten Urne am Sandstrand.

Vielleicht kann man aber auch gerade eine solche Panne zum Anlass nehmen, über die anonyme - und so gerne als „still“ bezeichnete - Bestattung nachzudenken. Wie gehen wir als Gesellschaft mit unseren Toten um, ist die anonyme Bestattung eine zeitgemäße Erscheinung, ist sie akzeptabel und Spiegelbild unseres Umgangs mit dem Tod oder mangelt es einfach an genügend Informationen über das heutige breite Bestattungsangebot?

Bestatter berichten, dass anonyme Bestattungen i.d.R. immer aus finanziellen Gründen gewählt werden, weniger aus Überzeugung. Offiziell lautet die Begründung: „Wir möchten niemandem zur Last fallen.“ Aber eine anonyme Bestattung bedeutet eben auch einen Abschied ohne Begleitung und einen letzten Ort ohne Adresse – auch das kann eine Last sein.

Viele Friedhöfe bieten die klassische anonyme Bestattung gar nicht mehr an und haben stattdessen halbanonyme Grabarten zu guten finanziellen Konditionen ohne Folgeverpflichtungen wie eine Grabpflege mit in das Programm aufgenommen. „Würde gehört zum Leben und auch zum Tod“, so die Ansicht vieler Friedhofsverwaltungen. Die Angehörigen kennen den letzten Ort, können die Bestattung begleiten, der Verstorbene verschwindet nicht sang- und klanglos, sondern hat auch nach dem Tod noch einen Namen. Von „Last“ keine Spur. Von „Würde“ aber schon.

Informationen zu den Möglichkeiten auf den kommunalen und konfessionellen Friedhöfen geben die jeweiligen Friedhofsverwaltungen, aber natürlich auch die Bestatter vor Ort.

Bild: #2386407 von Kica Henk– stock.adobe.com